Filmbar
10. Januar
Maos letzter Tänzer (120 min; FSK 6)
Talentsucher holen 1973 den schmächtigen Li aus seinem Bergdorf nach Peking an die Balettschule. Nach achtjähriger Ausbildung darf der Teenager als Austauschstudent in die USA fliegen. Hier erleidet er einen Kulturschock. Dass man in Amerika ungestraft über die Regierung herziehen kann, ist für Li ebenso unverständlich, wie für Kleidung mehrere hundert Dollar auszugeben. Den kulturellen Barrieren zum Trotz wird Li schon bald zum aufstrebenden Stern am Balletthimmel. Er genießt die neu gewonnene Freiheit und die erste Liebe – bis ihn seine Landsleute zwingen wollen, von diesem Leben Abschied zu nehmen. Der Film basiert auf einer gleichnamigen Autobiografie.
Mit Chi Chao, Chengwu Guo
14. Februar: Kooperation mit dem Solifer
Vincent will Meer (90 min. FSK 6)
Ein magersüchtiges Mädchen, ein Junge mit Tourette-Syndrom sowie dessen neurotischer Zimmergenosse brechen aus einer psychiatrischen Klinik aus, werden auf ihrer Flucht nach Italien aber vom Vater des Jungen und einer Psychologin verfolgt. Mischung aus Road Movie und Komödie, die der wenig originellen Geschichte eine dynamische Glaubwürdigkeit verleiht. Dabei überzeugt die entspannte Art und Weise, wie zwischen Ernst, aufklärerischem Impetus und Humor mit den psychischen Krankheiten der Figuren umgegangen wird.
Mit Florian David Fitz, Karoline Herfurth
14. März: Anlehnung an die Frauenwoche
Das Schmuckstück (100 min, FSK 6)
In den 1970er-Jahren muss die Ehefrau eines cholerischen Fabrikanten nach dessen Erkrankung just in dem Moment die Leitung der Firma übernehmen, als die Mitarbeiter wegen ausbeuterischer Arbeitsverhältnisse auf die Barrikaden gehen. Bald kommt sie selbst auf den Geschmack von Macht und Selbstbestimmung, beweist aber auch Sinn für soziale Gerechtigkeit. Nach der Genesung ihres Mannes weigert sie sich, wieder ins Glied zu treten. Eine lustvoll mit Überspitzungen arbeitende Emanzipationskomödie, gestaltet als liebenswürdige Hommage an „klassische“ amerikanische und französische Film-Musicals, die über ihre nostalgischen Qualitäten aber auch durch den auf die Gegenwart abzielenden politischen Biss überzeugt. Mit Catherine Deneuve, Gerard Depardieu
11. April
Vom Gießen des Zitronenbaums (100 min; FSK 0)
Ein älterer Palästinenser beobachtet stumm das Treiben um sich herum, pflanzt aus Protest gegen einen Nachbarn, der immer wieder seinen Garten besetzt, dort einen Zitronenbaum und begibt sich nach dem Tod seiner Frau ins Exil, um einen Ort zum Leben zu finden. Diesen findet er allerdings in der Fremde ebenso wenig wie er die Sehnsuchtsbilder der galiläischen Landschaft vergessen kann. Ohne eine übergreifende Narration bewegt sich die leise Tragikomödie durch liebevoll inszenierte Vignetten zwischen pointierten Humor und bittere Zeitkritik. Dabei nimmt sich der Film Raum für das Staunen über die menschliche Ignoranz und setzt schematischem Denken Momente stiller Zärtlichkeit entgegen.
Mit Gael Garcia Bernal, Guy Sprung
9. Mai
Toubab (93 min, FSK 12)
Ein eben aus dem Knast entlassener Schwarzfahrer aus Frankfurt gerät erneut mit der Polizei aneinander und sieht nur noch in einer Scheinehe einen Ausweg, um der Abschiebung zu entgehen. Als sich auf die Schnelle aber keine passende Frau findet, heiratet er kurzerhand einen weißen Freund und muss fortan eine schwule Ehe vortäuschen. Der tragikomische Film kombiniert Rassismus, soziale Ungleichheit und Homo zu einer recht unterhaltsamen Sozialstudie, die sich dank zweier außergewöhnlicher Hauptdarsteller und vielen fast dokumentarischen Details zur Ode an eine Männerfreundschaft wandelt.
Mit Farba Dieng, Julius Nitschkoff
13. Juni
Der Klavierspieler vom Gare du Nord (105 min, FSK 0)
Im Gare du Nord von Paris sitzt inmitten der vorbeiströmenden Menschen Mathieu Malinski an einem öffentlichen Klavier und spielt ganz für sich. Nur einer ist im Publikum, der wahrnimmt, dass die Musik für Mathieu mehr ist: Pierre Geithner, Leiter des Pariser Konservatoriums. Zu gern würde er den jungen Mann fördern, doch Mathieu weist ihn ab. Bis zu dem Tag, an dem er wegen Diebstahls vor Gericht steht und niemanden hat, an den er sich wenden kann…
Mit Lambert Wilson, Kristin Scott Thomas
Veranstaltungsdetails
Tickets
keine Infos vorhanden