Mittwoch, 30. April 2025
Franziskus Wendels hat sich in seiner Beschäftigung mit dem Licht schon früh konsequent drei Beschränkungen auferlegt:
- er malt nur künstliches Licht; er bevorzugt Nachtbilder; ihn fasziniert der Raum der Großstadt und also die Großstadtnacht und die Lichter der Großstadt.
Es sind die Lichter, die der Großstadt Kontur und Struktur geben, von denen her wir die Gestalt der Großstadt erfassen. Dabei trennt Franziskus Wendels prinzipiell Lichtquelle und Lichtschein. Die Lampen leuchten, aber sie erhellen nicht. Der schwarze Fond, auf den Franziskus Wendels seine Lichtpunkte und Lichtflecken wie Sterne ins Firmament setzt, bleibt übermächtig. Die Lichtpunkte fallen in die Finsternis wie Tropfen auf den heißen Stein. Und auch was sich dem ersten Blick als Lichtschein darbietet ist nichts als Bewegungsspur: wie sie die weißen Autoscheinwerfer und die roten Rückleuchten in endlos dahinfließendem Verkehr flüchtig ins Dunkel der Nacht schreiben.