Ich, ich, ich – Selbstdarstellung heute
ICH, ICH, ICH… oder die Lust an der Selbstentblößung – ein Leben im Post-Privacy-Zeitalter. Gibt es im digitalen Zeitalter überhaupt noch eine Privatspähre? Bereits Gustave Courbets Gemälde „Vom Ursprung der Welt“ aus dem Jahr 1866 oder Andy Warhols Film „Sleep“ aus dem Jahr 1963 und nicht zuletzt Tracy Emins Installation „Mattress, lines, pillows, objects aus dem Jahr 1998 sind Ausgangspunkt der Fragestellung: Was ist heute eigentlich noch privat? Die weltweite Community versammelt sich. Reality-TV, Homestories, Chatrooms, Facebook und Instagram. Intimes wird öffentlich gemacht. Der Gegensatz von Privat und Öffentlichkeit gehört der Vergangenheit an. Ob es die exhibitionistische Dokumentation der eigenen Vita oder das investigative, bisweilen voyeuristische Aufspüren des Privaten der Mitmenschen betrifft, die Vorgehensweisen sind unterschiedlich, führen aber meist zum gleichen Ergebnis: der Aufgabe jeglicher Intimität. Doch je mehr Menschen ihr Privates preisgeben, desto uninteressanter wird es für die Öffentlichkeit.
Veranstaltungsdetails
Ein Medium, die privaten Verhältnisse offenzulegen, sind Selfies, die täglich millionenfach entstehen. Forum Kunst möchte die Menschen der Stadt einladen, ihre aktuellen Selfies für diese Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Zusammen werden sie zu einem großen Ganzen gefügt, aber auch einzeln an die Wände des Ausstellungssaales in einer Dauerschleife projiziert.