Kreuzstreet Kreuzweg Jesus - Sieben Streetart-Künstler - Sieben Stationen
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Zeitgenössische Interpretation von sieben Stationen des Kreuzwegs Jesus durch junge Künstler in ihrer Sprache. Urbanart, Streetart, Graffiti und Collage
Veranstaltungsdetails
Der Kreuzweg. Der schwere Gang von Jesus. Weltweit in Kirchen zu sehen. Über Jahrhunderte haben Künstler die Stationen gemalt, geschnitzt oder gehauen.
Kreuzstreet im Münster von Rottweil
Es geht um Kunst. Aber es geht um mehr. Der Kreuzweg, der Tod Jesus am Kreuz und die Auferstehung, in welcher Form auch immer, sind die großen Themen im Jahreskalender der Christen. An Ostern. Nur an Ostern??
Station 1. Schon die Verurteilung Jesu ist ein sehr zeitgenössisches Thema. Seine Hände in Unschuld waschen. Das geht mich nichts an. Andere sollen sich kümmern. Ist das wirklich nur der Beginn des Kreuzwegs? Dieses Thema ist allgegenwärtig. 24/7. Es passiert ständig. Das ganze Jahr über. Auch uns. Wir halten uns raus, wo wir eingreifen sollten. Sind stumm, wo unsere Stimme gebraucht würde.
Oder die 6. Station. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
Ein Verurteilter ist auf dem Weg zur Kreuzigung. Jesus, dem Tode geweiht, wird vorgeführt, gedemütigt und zur Schau gestellt. In seiner Not, seinem Schmerz und seiner Verwundbarkeit. Ihm in dieser Situation zu helfen, ein Schweißtuch zu reichen, bedarf großen Mutes. Männer trauten sich nicht. Es war eine Frau. Eine starke und mutige Frau. Zivilcourage satt. Veronika wusste nicht, ob sie nicht als nächste im Kerker landen würde. Mangelt es uns nicht oft an Courage, andere zu verteidigen? Aufzustehen, wenn man gebraucht wird? Sich für die Schwachen einzusetzen, die sich nicht selbst helfen können?
Oder die 11. Station. Jesus wird ans Kreuz geschlagen.
Wer?? Wer hat ihn ans Kreuz geschlagen. Pilatus, der ihn verurteilte? Der Soldat, welcher mit dem Hammer ausholt? Alle, die zuschauten und nichts unternahmen?
Die ukrainische Künstlerin Somari hat diese Station extrem beeindruckend umgesetzt.
Und natürlich die Kreuzigung und der Tod Jesus am Kreuz. Für Liebe, Toleranz und gegen Gewalt. Jesus war anders. Vielen fremd. Liebe und Toleranz statt Auge um Auge. Was sind denn das für merkwürdigen Ideen? Anarchie! Kreuzigt ihn!!
Auch wir sind dem „Fremden“ gegenüber sehr vorsichtig, zurückhaltend, oft ablehnend,…
Es fehlt an Offenheit, Mut, Toleranz und Dialogbereitschaft. Nicht nur an Ostern!
Die Idee war nun, das Thema Kreuzweg und seine Botschaft in einer Bildsprache der heutigen Zeit dazustellen. Jesus war irgendwie auch Streetworker. Er wirkte auf der Strasse. Unter den Menschen. Kunst der Strasse. Das braucht es.
Urbanart. Graffiti. Eine Kunst, welche lange um Anerkennung rang. Aber mit welcher auch Menschen angesprochen werden, die sonst wenig mit Kunst am Hut haben. Banksy sei Dank. Die Künstler? Eher nicht die klassischen Kirchgänger. Mit Jesus und seiner Botschaft konnten sieben Künstler der Szene gewonnen werden.
Die Botschaften der einzelnen Kreuzweg-Stationen in die heutige Zeit zu transportieren, in einer Bildsprache, die zeitgenössisch ist und von Künstlern gemalt, welche sich vielleicht zum ersten Mal bewusst mit diesem Thema auseinandersetzten. Mussten.
In einer Anordnung nebeneinander an der Stirnseite der Empore. Von der Verurteilung bis zur Kreuzigung.