Sonntagsführung im Dominikanermuseum: Heilige und das Wetter - "Wetterherren und Lostage"
Im Rahmen der monatlichen Sonntagsführung lädt das Dominikanermuseum in die Abteilung „sakrale kunst des mittelalters – sammlung dursch“ ein. Beim Rundgang durch die Ausstellung stehen Heilige und ihr Bezug zum Wetter im Mittelpunkt.
Veranstaltungsdetails
„Was der Juli verbricht, rettet der September nicht“. Schon seit der Antike werden Erfahrungswerte in der Landwirtschaft in so genannten „Bauernregeln“ zusammengefasst, die oft mit großer Genauigkeit zutreffen. Dabei geht es um kurzfristige Vorhersagen ebenso wie um Vorausschau in die weitere Zukunft. Damit die Regeln gut zu merken waren, wurden sie oft in Reime verpackt. In den allermeisten Fällen treffen sie nur regional zu, am Alpenrand besonders häufig.
Als „Lostage“ werden die Gedenktage von Heiligen bezeichnet, die im Bauernjahr zur Bestimmung des Wetters für die folgenden Tage, Wochen oder Monate betrachtet wurden. Sie markierten, wann bestimmte Arbeiten in der Landwirtschaft verrichtet werden sollten. Die jeweiligen Heiligen waren auch Ansprechpartner im Gebet für „gutes“ Wetter im Sinn einer reichen Ernte. So wie manche Heilige im Krankheitsfall angerufen werden, so wandte man sich an sie bei bestimmten drohenden Unwettern. So sollte die Heilige Barbara vor oder bei Gewittern schützen, der Heilige Christophorus wurde bei Wassergefahren angerufen. Die „Eisheiligen“ im Mai spielen bis heute für Gartenfans eine große Rolle bei der Saat oder Pflanzung von nicht frostharten Gewächsen. Peter und Paul werden gar als "himmlischen Wetterherren" bezeichnet. Der Apostel Petrus gilt im Volksglauben nicht nur als Hüter des Eingangs zum Paradies, sondern er soll auch – je nachdem – für Regen oder Sonnenschein sorgen.
In der Sammlung Dursch sind Darstellungen von zahlreichen „Wetterheiligen“ zu sehen. Beim Rundgang durch die Ausstellung weiß Inge Maier von den „Zuständigkeiten“ der Heiligen im Hinblick auf das Wetter zu berichten.
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