Sonntagsführung im Dominikanermuseum: Sakral, Sankt und Sakrosankt - Repräsentationen des Heiligen in der „Sammlung Dursch“
Im Rahmen der monatlichen Sonntagsführungen lädt das Dominikanermuseum zur Führung in die Abteilung „sakrale kunst des mittelalters – sammlung dursch“ ein. Dr. Peter Bippus wird einige Objekte der Sammlung unter dem Aspekt der verschiedenen Darstellungsweisen des Heiligen beleuchten.
Veranstaltungsdetails
Die „Sammlung Dursch“ versteht sich selbst als Ausstellung „sakraler Kunstwerke des Spätmittelalters“. Aber was genau bedeutet in diesem Zusammenhang noch „sakral“, da sich die Ausstellung doch im weltlichen Rahmen des Museums befindet? Und kann die Bezeichnung „sakral“ nicht sogar auf mehr verweisen als nur auf Kirchen und Abteien als ursprüngliche Herkunftsorte? Wie kann man die ausgestellten Kunstwerke auch wahrnehmen, wenn man „sakral“ in eine Reihe mit den beiden verwandten Begriffen „sanctus“ und „heilig“ stellt? Alle drei Begriffe haben mit dem „Heiligen“ zu tun, sind aber nicht bedeutungsgleich, sondern finden sich in der Ausstellung in unterschiedlichen Weisen dargestellt.
Während der Führung wird Dr. Peter Bippus diesen verschiedenen Darstellungsweisen nachgehen. Nicht indem er vorgegebene Definitionen veranschaulicht, sondern anhand ausgewählter Objekte erfahren lässt, wie „das Heilige“ zum Ausdruck kommt: warum „das Heilige“ zwar mit „heil“ zu tun hat, aber nicht immer Gutes bedeutet; warum die Darstellungen stets in der „profanen“ Welt stattfinden, und dennoch über sich hinaus weisen; oder warum der Nikolaus „Sankt“ heißt, aber nicht „sakral“ ist. Durch ihre Herauslösung aus ihrem ursprünglich sakralen Umfeld helfen so die Skulpturen, Reliefs und Bilder eine dogmatische Verengung des „Heiligen“ zu vermeiden und haben auch nicht-religiösen Besucherinnen und Besuchern etwas zu sagen.