Auf dem Neckarweg von Rottweil nach Epfendorf
Mittel
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Botanische Highlights / Kulturelle Highlights
Wegebeschaffenheit
Wegmarkierung
Beschreibung
Große Kontraste prägen diese Etappe:
Rottweil, ehemaliges "Municipium Arae Flaviae" an der Römerstraße Neckar-Alb-Aare, war die einzige Stadt im deutschen Südwesten mit römischem Stadtrecht und ist heute die älteste Stadt Baden-Württembergs.
Außerhalb der historischen Kernstadt baute der Apotheker Max Duttenhofer zusammen mit seinem Bruder Carl 1872 die Rottweiler Pulvermühle im Neckartal zur strategisch bedeutenden Pulverfabrik aus. Im Ersten Weltkrieg wurde Pulver aus Rottweil auf fast allen Schlachtfeldern der Welt verschossen. Aus dieser Zeit stammt auch das markante Gebäude des Kraftwerks. Der Stuttgarter Architekt Paul Bonatz hat es ebenso entworfen wie den Stuttgarter Hauptbahnhof. Während dieser dem Bahnprojekt S21 weichen musste, entschlossen sich die Rottweiler für die Bewahrung ihrer Industriekultur. An acht Stationen dokumentieren Tafeln entlang des Industriepfads die Geschichte der ehemaligen Pulverfabrik. Neue Unternehmen haben sich im Tal angesiedelt. Auf der gegenüberliegenden Seite erhält die „Stadt der Türme" 2017 einen neuen "Höhepunkt" mit dem Aufzugtestturm von Thyssen-Krupp.
Hinter Rottweil wandelt sich das von der Industrie geprägte Neckartal in seine natürliche Form bis zum Naturschutzgebiet Neckarburg.
Autorentipp
Wegbeschreibung
Vom Bahnhof Rottweil folgen wir der Bahnhofstraße bis zur Villa Duttenhofer am Rand der Altstadt von Rottweil. Nach rechts gelangen wir über die Brücke zum sehenswerten Zentrum mit Kapellenkirche, Evangelischer Predigerkirche und Dominikanerkirche. Hinter dem Dominikanermuseum biegen wir am Kreisverkehr nach rechts durch die Duttenhoferstraße zum Gewerbepark Neckartal ab. Schon von weitem kündigen die hohen Schlote das Kraftwerksgebäude an. Wo einst die Pulverfabrik von Max Duttenhofer stand finden heute Kulturveranstaltungen statt. Gut erhaltene Gebäude bezeugen die einstige Industriekultur im Neckartal. Auf befestigen Wegen wandern wir auf der linken Seite am Neckar entlang bis zur Brücke der B27, die wir dreimal unterqueren. Danach dürfen wir in der Linkskurve den Abzweig nicht verpassen. Endlich wird der Neckarweg zum Pfad! Kurz darauf queren wir den Neckar zur rechten Seite und noch einmal über eine Holzbrücke zum Umlaufberg mit der Neckarburg. Auf der linken Seite der Bahnlinie können wir einen Abstecher zum Hofgut Neckarburg machen. Der Biergarten ist von Freitag bis Sonntag ab 11 Uhr geöffnet. Alternativ spendet das Wasserwerk Neckarburg kostenlos frisches Trinkwasser aus einem Brunnen. Wieder queren wir den Neckar und gehen wenig später unter der Neckartalbrücke der A81 hindurch bis zum „Schlossberg“. Vor dem Bahntunnel führt der Neckarweg nach links hinauf und dem Sträßchen entlang über die nächste gedeckte Holzbrücke zum ehemaligen Bahnhof Talhausen. Bis dahin verlief die Strecke der Gäubahn eingleisig – Folge der Reparationsleistungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Siebzig Jahre nach seinem Ende hat es die Deutsche Bahn nicht geschafft, das zweite Gleis wieder zu errichten! Entlang der Straße und auf dem Neckartalradweg erreichen wir die Rosen-Hütte beim Spiel- und Grillplatz. Sie wird in den Sommermonaten bewirtet. In Talhausen queren wir wiederum den Neckar und gehen auf seiner rechten Seite bis zum Sportplatz und dem Wanderparkplatz. Hier beginnt das Naturschutzgebiet Schlichemtal. Über die Neckarbrücke und kurz darauf die Bahngleise, endet die Etappe in Epfendorf bei der Bushaltestelle Rathaus.
Ausrüstung
Sicherheitshinweise
Weitere Informationen
Tourist-Information Rottweil
Hauptstraße 21, 78628 Rottweil
Tel: 0741 - 49 42 80
www.rottweil.de
Testturm Besuche: http://testturm.thyssenkrupp-elevator.com/besuche/
Rottweiler Bilder: http://rottweil.net/
Kerstin Renz: Wissen schafft Wertschätzung. Industriepfad führt Besucher durch die ehemalige Pulverfabrik Rottweil. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 38. Jg. 2009, Heft 3, S. 147–152 (PDF; 4,6 MB)